Das Unternehmen DUCATI hat in seiner über 70jährigen Geschichte viele Höhen, aber auch Tiefen erlebt. Die folgenden Seiten beleuchten diese wechselvolle Historie. Doch auch hier gilt: Die Geschichte wird fortgesetzt.
Im Teil 1 finden Sie die Geschichte von 1926 bis 1969.
HISTORIE TEIL 1
1926
Die Brüder Adriano und Marcello DUCATI gründen in Bologna die "Società Scientifica Radiobrevetti DUCATI". Das Unternehmen stellt Radiobauteile her.
1935
Bau der Fabrik in Borgo Panigale, die noch heute Stammsitz von DUCATI ist.

Die Fabrik in Borgo Panigale
1940
Nach Italiens Eintritt in den 2. Weltkrieg muß DUCATI auf die Produktion von Rüstungsgütern umstellen.
1943
In Turin entwickelt der Techniker Aldo Farinelli einen Hilfsmotor für Fahrräder. Dieser im Geheimen erdachte Viertaktmotor mit Namen Cucciolo (Hündchen) holt ein PS aus 48 cm3 und soll nach Kriegsende als Massentransportmittel dienen.
1944
Bei alliierten Luftangriffen wird die Fabrik schwer beschädigt.
1945
Die Familie DUCATI scheidet aus dem Unternehmen aus. Die IRI (Institut für industriellen Wiederaufbau, diesem untersteht die Verwaltung aller staatlichen Industriebeteiligungen) übernimmt die Kontrolle.
1946
DUCATI beginnt mit der Produktion des Cucciolo. Im ersten Jahr werden 15.000 Stück hergestellt, 1949 sind des 60.000 und 1950 sogar 200.000.
1948
DUCATI verzeichnet die ersten Rennerfolge und legt damit den Grundstein für eine große Sporttradition. Mit einer Cucciolo gewinnt Amilcare Bonfanti fünf Rundstreckenrennen, Binaca Germonio ist in der 50 cm3-Klasse siegreich in dem Langstreckenrennen Mailand - San Remo.
1950
Produktionsbeginn der 60 Sport, dem ersten komplett bei DUCATI gefertigten Motorrad.
1952
DUCATI präsentiert auf dem Mailänder Salon einen Roller namens Cruiser. Mit liegendem Einzylinder-Viertaktmotor, E-Starter, hydraulischer Kupplung, Automatikgetriebe und Triebsatzschwinge zeigt sich dieser Roller seiner Zeit weit voraus.
1953
Aufteilung von DUCATI in DUCATI Meccanica und DUCATI Elettronica. Giuseppe Montana leitet die DUCATI Meccanica und gründet die Rennabteilung.
1954
Fabio Taglioni kommt als Chefkonstrukteur und technischer Leiter zu DUCATI. Er bestimmt in den nächsten 30 Jahren die Motorradentwicklung. Die Tagesproduktion erreicht 120 Fahrzeuge.
1955
Vorstellung der DUCATI Gran Sport, der ersten Taglioni-Entwicklung mit Königswelle und obenliegender Nockenwelle. Gianni Degli Antoni gewinnt mit diesem Motorrad, das unter dem Namen Marianna einen legendären Ruf erwirbt, den Giro d’Italia der Klasse bis 100 cm3 und kurz darauf das erste Rundstreckenrennen in Imola.
1956
Fabio Taglioni beginnt mit der Weiterentwicklung der Desmodromik genannten Ventilzwangssteuerung. Das Wort kommt aus dem Griechischen "Desmos Dromos" und bedeutet "Kontrollierte Bewegung". Giuliano Maoggi siegt beim Giro d’Italia mit einer Gran Sport 125. Mario Carini und Sandro Ciceri stellen auf einer stromlinienförmigen Gran Sport Marianna mit 100 cm3 44 Weltrekorde für vier verschiedene Hubraumklassen auf.
1957
DUCATI feiert mit Marianna 125 einen Fünffach-Triumph beim 24-Stunden-Rennen von Barcelona. Es siegen Gandossi/Spaggiari. Giuliano Maoggi gewinnt erneut beim Giro d’Italia. Mit der 175 Sport wagt DUCATI erstmals den Schritt in größere Hubraumklassen.
1958
Der erste Grand-Prix-Erfolg für DUCATI. Alberto Gandossi gewinnt in Hedemora (S) mit einer 125er DOHC-Desmo Rennmaschine. Am Ende der Saison ist DUCATI Vizeweltmeister. Das 24-Stunden-Rennen von Barcelona sieht erneut eine DUCATI Marianna 125 ganz vorne, es siegen Mandolini/Maranghi.
1959
Mit der Scrambler 200 präsentiert DUCATI sein erstes Moto-Cross- und Enduro-Motorrad. Beim ersten WM-Lauf der neuen Saison, dem Ulster GP, geht der Stern eines jungen englischen Rennfahrers auf: Mike Hailwood gewinnt auf der einzylindrigen DUCATI 125 Desmo dieses Rennen und wird im gleichen Jahr britischer Meister.
1960
Der Motorradmarkt bricht überall in Europa aufgrund der immer preiswerter angebotenen Autos weg. DUCATI zieht sich werksseitig aus der Weltmeisterschaft zurück. Dennoch triumphiert DUCATI erneut beim 24-Stunden-Rennen von Barcelona, das das werksunterstützte Team von Villa und Balboni ganz vorne sieht.
1961
Auf Drängen des US-Importeurs Berliner Motor Corporation wird die Scrambler 200 auf 250 cm3 aufgebohrt und für den amerikanischen Markt produziert.
1962
Und wieder ein Sieg für DUCATI bei den 24 Stunden von Barcelona, dieses Mal mit den Piloten Fargas und Rippa.
1963
US-Importeur Berliner Motor Corporation fordert ein hubraumstarkes Motorrad, um mit den amerikanischen Behörden ins Geschäft zu kommen. Die IRI genehmigt das Projekt Apollo, nachdem Berliner die Übernahme von 50% der Produktionskosten zusagt. Der V4-Motor mit 1.240 cm3 Hubraum und 100 PS Leistung zeigt sich vielversprechend, doch sind die Reifen mit der gebotenen Leistung überfordert und fangen bei 160 km/h an, sich aufzulösen. Da kein Reifenhersteller dieses Problem lösen kann, wird das Projekt Apollo schließlich eingestellt.
1964
Sieger beim 24-Stunden-Rennen von Barcelona ist (natürlich) DUCATI, Spaggiari und Mandolini gewinnen auf einer Gran Sport 125.
1965
DUCATI übernimmt in Italien den Import von Triumph PKW und Penta Bootsmotoren. Die Herstellung von Industriemotoren entpuppt sich bei DUCATI immer mehr als sehr gewinnbringend, überflügelt die Motorradproduktion und hilft dem Unternehmen später bei der Bewältigung von Finanzproblemen.
1969
DUCATI wird verstaatlicht. Gleichzeitig beginnt die Produktion der Mark 3 D, dem ersten Serienmotorrad der Welt mit desmodromischer Ventilsteuerung. Dave Douglas und John McClark erringen bei der Rallye Baja 1000 auf einer Scrambler 350 den ersten großen Off-Road-Sieg für DUCATI |

Erstes Ducati-Logo

Ducati 1930

Die Firma nach den
allierten Luftangriffen 1944

Hilfsmotor Cucciolo (Hündchen)

Cucciolo (Hündchen)

Cruiser Roller

Renn Cucciolo

Logo 1954

Projekt Apollo

DUCATI Grand Sport

Scrambler 200

Paul Smart 1968
 |